Heute habe ich wieder WirtschaftsWoche (Nr. 17 vom 26.04.2010) gelesen und wie immer danach kam ich auf komische Gedanken… In einem Artikel ging es darum, dass der frühere Arcandor-Vorstandschef Thomas Middelhoff vor dem schon recht angeschlagenen Konzern Anfang Dezember 2008 einen s.g. „turn around Bonus“ bekam (naja, wie immer Denglisch wenn etwas zum Ausdruck zu bringen ist, so dass es die anderen nicht verstehen (müssen?, wollen?))
Juni 2009 (also 6 Monate später) war der Konzern pleite. Insgesamt waren das 2.3 Millionen Euro. Jetzt hat der Middelhoff reichlich Ärger mit der Justiz und so weiter. Die Ziele wurden zwar verfehlt, aber die Prämie wurde Middelhoff „.. auf Basis eines Zielerreichungsgrades von 100 Prozent zugesprochen“, so die Wirtschaftswoche. Sieht ihr da keinen Widerspruch? Ich irgendwie schon..
Als der Middelhoff den Konzern Ende Februar 2009 verließ, bekam er zusätzlich ein Abschiedspaket in Millionenhöhe. Juni 2009 hat Arcandor Insolvenz angemeldet. Hier muss ich leider, wie so häufig in der letzten Zeit, wieder mal an Rat·ten ver·las·sen das sin·ken·de Schiff denken.
Was ich mich auch frage – wo waren die Aufsichts- und Betriebsräte, wer hat die Prämie gesegnet und genehmigt? Warum verloren ganz viele Leute ihre Arbeitsplätze „dank“ einem Mann den sie nie im Leben gesehen haben? Lässt sich so etwas überhaupt vermeiden?